Die Burg Tannenberg ist eine Burgruine östlich von Jugenheim (Landkreis Darmstadt-Dieburg).
Die Anlage liegt oberhalb von Seeheim auf einem aus dem Stettbacher Tal aufsteigenden Gipfel, dem Tannenberg, der sich geografisch in die erste Hügelkette des Odenwaldes einordnet.
- um 1230 wird die Burg Tannenberg von Ulrich I. von Münzenberg erbaut. ("Herr von Tannenberg")
- 1239 Erstmalig wird die Burg als "Burg Seeheim" urkundlich erwähnt.
- 14. Jh. Die Burg hat viele Besitzer. Durch Erbschaften und Verkäufe war der Besitz mittlerweile so zersplittert, dass 1382 insgesamt 17 Ganerben genannt wurden, die nicht auf der Burg lebten. Die Burg war nur mit Burgmannen besetzt.
- Am 9. 8. 1379 trafen sich auf Burg Tannenberg 18 Ritter, die einen erweiterten Burgfrieden schlossen und sich gegenseitig Schutz zusagten. (u. a. Graf Wilhelm II. von Katzenelnbogen, Werner Kalb aus Reinheim, Johann von Cronberg)
- Ende des 14.Jh.: Nach heftigen Fehden der Kronberger mit der Stadt Frankfurt verlegte Hartmut der Jüngere von Kronberg mit 30 Helfern und Knechten seinen Wohnsitz auf die Tannenburg, von der er aber nur 1/8 besaß. Von da an wurde die Burg zu einem gefürchteten Sitz von Raubrittern, von dem aus Überfälle und Plünderungen unternommen wurden.
- Die Zerstörung:
Einem Bündnis von Erzbischof Johann von Mainz, Pfalzgraf Ruprecht III., Bischof Raban von Speyer, sowie den Städten Worms, Mainz, Friedberg und Gelnhausen hatten Hartmut und sein Bruder Johann nichts entgegenzusetzen. Am 22. Juni 1399 wurde unter der Führung von Graf Philipp von Nassau die Burg belagert. Mit schweren Waffen, darunter fünf Geschützen, setzte man der Burg, die mittlerweile mit 65 Mann besetzt war, stark zu. Jedoch konnte die Besatzung die ersten Angriffe abwehren, da sie schon Handfeuerbüchsen besaß. Die Wende brachte erst das schwere Frankfurter Geschütz. Mit 20 Pferden wurde die rund 3500 kg schwere Steinbüchse gezogen. Rund 40 Kugeln mit je 50 cm Durchmesser und einem Gewicht von 170 kg schlugen Breschen in die Burg. Aber erst, als der Bergfried durch eine Pulverexplosion zerstört wurde, gab die Besatzung auf.
Die Burg Tannenberg war damit eine der ersten deutschen Burgen, deren Zerstörung durch Feuerwaffen sehr eindeutig im archäologischen Fundmaterial zu erkennen ist. Sie wurde nicht wieder aufgebaut und diente der Bevölkerung der umliegenden Orte als Steinbruch.
- 1849 Ausgrabungen: In der Zisterne der Burgruine wird die älteste datierbare (bronzene) Handfeuerwaffe der Welt, die Tannenberg-Büchse, gefunden. (Heute ist das Original im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg zu sehen.)
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Die sehenswerte Burgruine erreichen Sie: von der Straße (K 144) Seeheim – Stettbach, Naturparkplatz „Tannenberg“, Wanderweg Nr. 1, ca. 45 Minuten.
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